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Foto: Stadtverwaltung

 

 

Wie kam es zur Städtefusion?

Herr Landrat Bernd Lange wies in seinem Grußwort am 4. November 2010 darauf hin; bereits 1925 gab es den ersten Versuch zur Vereinigung der beiden Städte.


Zu DDR-Zeiten wurde der Wohnraum für die vielen Arbeitskräfte in der Neugersdorfer Textilindustrie knapp. So wurde im heutigen Stadtteil Oberland Mitte der 60er Jahre ein Neubaustandort errichtet. Auch viele Neugersdorfer zogen in eine modernere Neubauwohnung.

Seit 1987 gibt es eine gemeinsame Konzeption für ein engeres kommunales Zusammengehen. 2004 scheitert eine Fusion der beiden Orte aufgrund eines deutlichen Ebersbacher Bürgerentscheids.

2008 beschließen die Stadträte von Seifhennersdorf, Neugersdorf und Ebersbach/Sa. mit deutlicher Mehrheit den Beginn eines Vereinigungsprozesses. Ziel ist eine große Stadt "Oberland" per 1. Januar 2011. 2009 entscheiden sich die Seifhennersdorfer in einem Bürgerentscheid gegen eine Beteiligung an der Städtefusion.

Das neue Stadtwappen der Stadt Ebersbach-Neugersdorf

wurde am 25. Juni 2012 feierlich eingeweiht.

Zur Wappenfindung wurde ein Wettbewerb ausgelobt und eine Jury gebildet. Im Ergebnis der Auswertung aller eingegangenen Entwürfe kam es zu einem Vorschlag, der durch den Stadtrat am 26. März befürwortet wurde. Die Genehmigung zur Führung eines Wappens erhielt die Stadt am 22. Juni 2012 vom Landratsamt Görlitz.

Zur Einweihung waren die Stadträte, die Jurymitglieder, Vertreter der Partnergemeinde Gründau und weitere Gäste anwesend, die Chorvereinigung "Spreequelle" Ebersbach-Neugersdorf e.V. erfreute mit Liedern aus der Heimat.

Die Geschichte der Stadt Ebersbach/Sa.

Seine erste urkundliche Erwähnung erfuhr Ebersbach im Jahr 1306 als Weichbilddorf Löbaus. Im Hussitenkrieg brannte der Ort 1429 völlig nieder. Jahrzehntelang behielt er den Namen „Wüstenebersbach“. 1529 erwarben die Herren Ernst und Georg von Schleinitz Ebersbach. Unter ihrer fördernden Grundherrschaft erholte sich das Dorf. Landwirtschaft und Handwerk breiteten sich aus. Eine Kirche wurde errichtet.
1597 erwarb die reiche Stadt Zittau Ebersbach. Nun erblühte die Leinwandweberei und somit der Dorfhandel. Aber der schreckliche 30jährige Krieg machte diesem Fortschritt ein jähes Ende. Evangelische Exulanten, welche sich aus Böhmen um 1650 ansiedelten, brachten den wirtschaftlichen Aufschwung. Um 1729 klapperten endlich wieder in den Häusern die Webstühle. Es begann die Zeit des Leinwandgroßhandels. Ebersbach stieg zum drittwichtigsten Industriestandort im Zittauer Gebiet auf. Um 1700 setzte eine rege Bautätigkeit ein. 1733 wurde die prächtig erweiterte Kirche eingeweiht. Umgebindehäuser, einmalige Schätze der Volksbaukunst entstanden. 1844 wurde die Gemeindebibliothek als eine der ersten ländlichen Bibliotheken in Deutschland gegründet. 1856 entstand die erste Landsparkasse der Oberlausitz. Hermann Wünsche gründete 1868 in Ebersbach die industrielle weltbekannte Textilfirma „Hermann Wünsche“. Sie bot ca. 2000 Beschäftigten Arbeit und Lohn. Die Hausweberei ging zurück.Um 1870 nahm das Weberdorf immer mehr städtische Konturen an. Ebersbach wurde Eisenbahnknotenpunkt. Die beiden Ortsteile Alt- und Neu-Ebersbach vereinigten sich im Jahre 1877. Mächtige Fabriken läuteten bald das Ende des „Dorfzeitalters“ ein.
Auch andere Industriezweige wie die Maschinenfabrikation, die Kronleuchterherstellung, Glasraffinerie, Steindruckerei, Strickereiwarenfabik und Blumenfabrikation  siedelten sich u.a. an. Ebersbach bekam mit der Errichtung des Elektrizitätswerkes, des Gaswerkes, des Wasserwerkes sowie der Schaffung von neuen Schulen und des Schwimmbades um die Jahrhundertwende zum 20.Jahrhunderts einen städtisch geprägten Charakter.
Am 5. September 1925 wurde auf Grund des wirtschaftlichen Aufschwungs der Gemeinde Ebersbach das Stadtrecht erteilt.

Nach dem 2. Weltkrieg stieg die Einwohnerzahl in Folge der Aufnahme von Flüchtlingen auf 12.275 Einwohner. In den folgenden Jahren entstanden Wohnungen, Kindertages- und Sportstätten usw.
Fast die Hälfte der Ebersbacher Einwohner fand in der von 1965 bis 1989 gebauten Neubausiedlung „Oberland“ ein neues Zuhause.

Nach der politischen Wende 1989/90 schlossen viele große und kleine Betriebe. Industriebrachen entstanden. Auch das neu entstandene Gewerbegebiet konnte die vielen nun fehlenden Arbeitplätze nicht ersetzen.
Im Stadtzentrum begann eine rege Bautätigkeit. Mit Hilfe des Bund-Länderprogrammes „Stadtkernsanierung“ konnten viele private und kommunale Baumaßnahmen gefördert und die Stadt attraktiver gestaltet werden.

Die Geschichte der Stadt Neugersdorf

Neugersdorf wurde erstmalig im Mai 1306 erwähnt. In einer Urkunde des Markgrafen Otto und Woldemar von Brandenburg, Lausitz und Landsberg wurde sie als Gherardesdorpp bezeichnet. Der Ort erhielt Beinamen wie Bösengerhardsdorff (1408), Gerhardtstorff malum (1419) und Bösengerisdorff (1419).
Am 10. Juni 1429 wurde der Ort vollständig von den Hussiten vernichtet und blieb jahrhundertelang wüst und überwaldet.

Im Jahre 1657 wurde auf dem Flurstück Gersdorfer Wald das Dorf Neu-Gersdorf gegründet. Die ersten Bewohner waren Flüchtlinge. Wenige Jahre später kam es zu einer weiteren Gründung, diesmal von böhmischen Flüchtlingen, die mit acht Häusern Alt-Gersdorf gründeten. Für viele Jahre bestehen auf dem Gebiet des heutigen Neugersdorf zwei Gemeinden. 1899 erfolgt der Zusammenschluss unter dem Namen Neugersdorf.
Da die Landwirtschaft nicht genügend Voraussetzungen für den Lebensunterhalt bot, nutzten die neuen Bewohner ihre mitgebrachten Kenntnisse der Weberei und gründeten damit eine lange Tradition der Textilwirtschaft.
Obwohl beide Dörfer eigenständig waren und unterschiedlichen Grundherrschaften angehörten, verschmolzen sie zunehmend durch persönliche Angelegenheiten, wie z.B. gemeinsame Vereine oder öffentliche Einrichtungen. Im 19. Jahrhundert kam der wirtschaftliche Aufschwung nach Neugersdorf. Villen, Geschäftshäuser, Fabriken wurden errichtet und neue Bebauungs- und Industriegebiete besiedelt.
Die Textilbranche legte das wirtschaftliche Fundament, dieses wurde unterstützt durch die Einführung der Dampfkraft (1855) und die Schaffung des Eisenbahnanschlusses (1874).
Am 1. Januar 1899 vereinigten sich die beiden zusammengewachsenen Dörfer Alt-Gersdorf und Neu-Gersdorf zu der neuen Gemeinde "Alt- und Neugersdorf". Im September wurde der Name auf Neugersdorf geändert. 25 Jahre später, am 15. Dezember 1924, wurde Neugersdorf zur Stadt ernannt.
Nach der Wende bricht der Umsatz der Textilwirtschaft zusammen. Immer mehr Industriebauten verwaisen und werden zu Brachen. Inzwischen werden diese Zeitzeugen der florierenden Textilwirtschaft nach und nach abgebrochen; Neugersdorf verändert sein Gesicht. An die Stelle der Fabriken treten neu gestaltete freie und grüne Flächen. So wird Neugersdorf seiner Bezeichnung 'grüne IndustrieStadt' gerecht.
1927 klärte ein Ausschuss offene Fragen zu einer Vereinigung Neugersdorfs mit der Nachbargemeinde Ebersbach/Sa. 2004 scheitert ein  lange vorbereiteter Zusammenschluss mit Ebersbach/Sa. am Votum der Ebersbacher Bürger. Ein weiterer Anlauf führte zum Zusammenschluss der beiden Gemeinden
zum 1. Januar 2011 unter dem Namen Ebersbach-Neugersdorf.